Mit den Augen der Liebe , livre ebook

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German, Middle High (ca.1050-1500)

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Susanna, die jüngste, unscheinbare und pummelige Tochter der wunderschönen Lady Lavenham, die ein Vermögen von ihrer Patin geerbt hat, will unter keinen Umständen in eine unglückliche gezwungene Heirat mit dem mittellosen Herzog Hugh Southampton gedrängt werden. Sie findet unter falschem Namen eine Anstellung als Vorleserin bei dem durch einen Unfall erblindeten Amerikaner Fyfe Falcon und reist mit ihm und seinen Angestellten nach Florenz, um ihm zur Genesung in einem wärmeren Klima zu verhelfen.


Schafft es Susanna, Fyfe von den trüben Gedanken des Unfalls abzulenken und aus seinen Depressionen zu reißen. Schafft es ihre musikalische Stimme, Intelligenz und Diskussionsfähigkeit in vielen Themen ihn zu beeindrucken, ihn, den sie heimlich Lorenzo il Magnifico nennt? Wird er in ihr Botticellis Venus sehen? Und wie kann sie Ihren Vater Lord Lavenham davon überzeugen, dass er sie nicht wieder zu ihrem unglücklichen Leben nach London mitnimmt? ...


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Date de parution

14 janvier 2023

Nombre de lectures

0

EAN13

9781788676298

Langue

German, Middle High (ca.1050-1500)

Erstes Kapitel ~ 1907
Susanna ging über die Hintertreppe für das Personal nach unten. Sie durchschritt einen Korridor und einen wenig benutzten Wohnraum, um zum Salon zu gelangen. Wenn sie über die Haupttreppe gekommen wäre, dann würde der Butler Hibbert darauf bestanden haben, sie im Salon anzumelden.
Es machte Susanna jedesmal verlegen, wenn sie den Salon betreten mußte, während Freundinnen ihrer Mutter am Teetisch saßen und plauderten. Wenn der Butler ihren Namen ausrief, verstummte das Gespräch, und alle sahen sie neugierig an.
Susanna wußte nur zu gut, wie unvorteilhaft sie aussah. Sie war viel zu dick und wirkte selbst in ihrem neuen Kleid plump. Susanna besaß nicht die Spur von jener schmalen, eleganten Taille, für die ihre schöne Mutter berühmt war.
Lady Lavenham gehörte zu jenen bekannten Schönheiten, die jeder bewunderte. Im Park stiegen die Leute sogar auf Bänke und Stühle, um sie vorbeifahren zu sehen. In der Presse wurde sie als eine der schönsten Frauen Englands gerühmt. Genauer gesagt gehörte sie zu den Schönheiten im engeren Kreis um den König und wurde deshalb von der Gesellschaft glühend beneidet.
Susanna wußte, wie schwer ihre Mutter darunter litt, daß ihre jüngere Tochter, gelinde gesagt, unansehnlich war. Susanna besah sich häufig im Spiegel, wußte aber auch keinen Rat, wenn sie darin ein rundliches, pausbäckiges Gesicht erblickte. Augen, Nase und Mund wirkten tatsächlich auffällig klein.
Das blonde Haar ihrer Mutter hatte einen goldenen Schimmer, Und ihr Vater besaß schönes, dunkles Haar. Ihr dagegen hatte die Natur eine langweilige Mischung zwischen hellen und dunklen Tönen beschert. Nachdem Susanna ihr Abbild gründlich in sich aufgenommen hatte, öffnete sie wie immer die Schublade, in der sie eine Pralinenschachtel aufbewahrte. Dann aß und aß sie solange, bis sie sich durch den Genuß der Süßigkeiten erleichtert fühlte.
Überhaupt gewährte ihr nur das Essen etwas Trost für die Strenge, mit der ihre Mutter ihr begegnete, und für die Enttäuschung, die sie ihrem Vater bereitete.
Wie anders war ihre Schwester May! Schon lange, ehe sie als Debütantin in die Gesellschaft eingeführt worden war, hatte sie eine schlanke, reizende Figur gehabt.
„May ist so hübsch, wie du es warst, als ich dich kennenlernte“, pflegte ihr Vater zu ihrer Mutter zu sagen. Nur Susanna bemerkte dann die kleine Falte auf der Stirn ihrer Mutter, denn Lady Lavenham wünschte nicht einmal ihre eigene Tochter als Rivalin zu haben. Was Susanna betraf, so konnte davon überhaupt nicht die Rede sein.
Sie betrat jetzt die Bibliothek, die an den Salon angrenzte. Mehrere goldgerahmte Spiegel reflektierten ihr Bild, und wieder einmal stellte Susanna fest, daß sie wie ein Fettkloß aussah. Ja, das war die richtige Bezeichnung! Das gestand sie sich voller Selbstironie ein.
Ihre Taille war stark geschnürt, um sie schmaler erscheinen zu lassen, aber dadurch quoll das Fleisch oben und unten über. In ihrem Kreppkleid mit den seidenen Rüschen am Rocksaum würde May wie eine junge Göttin ausgesehen haben, aber an Susanna kam das Gewand überhaupt nicht zur Wirkung. „Nichts zu machen!“ sagte sie sich in einem Anflug von Trotz.
Doch plötzlich spürte sie ein heftiges Verlangen nach den vorzüglichen kleinen Meringuen aus Eiweiß und Zucker und dem rosa Halbgefrorenen auf dem Teetisch ihrer Mutter und ging schnell auf die Verbindungstür zu. Als sie schon den Türknopf in der Hand hielt, hörte sie, wie man drinnen ihren Namen nannte.
„Bei wem und zu welchem offiziellen Anlaß wirst du Susanna zuerst in die Gesellschaft einführen?“ fragte eine Stimme.
„Ach, bei nächster Gelegenheit“, entgegnete ihre Mutter. „Es ist eine langweilige und mühselige Angelegenheit, darum bin ich froh, wenn ich es so schnell wie möglich hinter mich bringe.“
„Was hast du denn später für sie geplant, Daisy?“ fragte eine andere Dame.
Lady Lavenham lachte in jener reizenden Art, die so oft bewundert wurde. „Natürlich Heirat, und zwar so schnell wie möglich.“
„Da hast du recht“, gab die erste Stimme zu. Susanna wußte jetzt, daß Lady Walsingham sprach. „Und wen hast du in Aussicht für sie? Wieder einen Herzog?“
Alle kicherten bei dieser Frage, aber Lady Lavenham sagte nur: „Natürlich.“
Susannas Finger, die sich um den Türknopf klammerten, wurden ganz steif.
Lady Walsingham fragte weiter: „Welchen Herzog meinst du, Daisy? Bitte, erzähle es uns doch.“
„Hoffentlich werdet ihr mich alle unterstützen. Ich will auch ganz ehrlich mit euch sein. Der einzige mögliche Heiratskandidat ist zur Zeit der Duke von Southampton.“
Auf die erste Minute des Schweigens nach dieser Mitteilung ging es wie ein Seufzen durch den Kreis der Damen. Dann sagte Lady Walsingham: „Aber Hugh Southampton ist völlig unbemittelt, liebste Daisy.“
„Das stimmt“, entgegnete Lady Lavenham, „und gerade deshalb wird er Susanna nur zu gern heiraten.“
Wieder schwieg die Runde, bis eine Stimme zögernd fragte: „Soll das heißen, daß Susanna vermögend ist?“
„Sicher. Ich dachte, ihr wüßtet, daß ihre Patin, übrigens eine ziemlich lästige Frau, ihr ein Vermögen hinterlassen hat.“
„Wie aufregend! Ich hatte ja keine Ahnung!“ gestand Lady Walsingham, und die anderen Damen am Teetisch schlossen sich ihr mit kleinen, erstaunten Ausrufen an.
„Die arme Susanna wird jeden Penny bitter nötig haben“, fuhr Lady Lavenham fort. „Wir alle wissen, daß Hugh Southampton eine reiche Frau braucht. Es paßt also ausgezeichnet.“
„Das stimmt“, begeisterte sich eine andere Dame. „Daisy, du bist einfach genial, aber du warst es immer.“
Ein wenig Neid klang dabei mit, denn Lady Lavenhams Stellung in den obersten Kreisen der Gesellschaft hatte ihr wie zu erwarten war, bittere Feindschaft eingebracht.
„Es ist wirklich nicht gerecht“, hatte man oft geklagt. „Sie ist nicht nur schön und hat den reizenden Charles Lavenham geheiratet, der als fabelhafter Schütze einen großen Namen in der Welt des Sports hat, sondern sie ist obendrein auch so amüsant, daß sich der König für sie interessiert. Ihre älteste Tochter hat sie mit dem Marquis von Fladbury verheiratet, der nach dem Tod seines Vaters Herzog von Haven sein wird.“
Allerdings war die jüngere Tochter der lieben Daisy so dick und unscheinbar, daß sie einen weiteren Aufstieg ihrer Mutter zum Gipfel des gesellschaftlichen Olymp bremsen würde. Die neueste Nachricht, das häßliche Entlein sei eine reiche Erbin, klang schier unglaublich.
Im Stillen dachten sich natürlich die meisten Damen, daß der Herzog von Southampton nur zu gern eine reiche Engländerin heiraten würde, die auf seinen Titel scharf wäre. Sonst konnte er nämlich seinen Stammsitz nicht halten, denn er hatte überall Schulden.
Auch wußten alle, daß er bereits die eine oder andere amerikanische Erbin in Betracht gezogen hatte, die den Ozean auf der Suche nach einem adeligen Ehegatten überquerte. Aber die Frauen, die überhaupt in Frage kamen, hatten sich selbst schon nach Herzogen höheren Rangs umgesehen, oder ihre Mütter hatten das für sie besorgt.
Im ungeschriebenen Kodex der Gesellschaft zur Zeit Edwards VII. war nämlich vermerkt, daß eine Mutter ihre Tochter möglichst gleich nach dem Abschluß der Schule verheiraten und dabei nach dem höchsten gesellschaftlichen Rang streben sollte, der erreichbar war. Auf die Gefühle der Tochter kam es dabei überhaupt nicht an.
Während Susanna an der Tür horchte, mußte sie an ihre Schwester May denken, die vor ihrer Hochzeit schluchzend Abend für Abend erklärt hatte: „Ich kann meinen Verlobten nicht heiraten, Susanna. Ich hasse ihn. Wenn er mich nur anrührt, wird mir ganz schlecht.“
Außer der Schwester wollte das niemand hören. Als Brautjungfer war Susanna später hinter ihr zum Altar der St. Georges Kirche am Hanover Square geschritten und hatte miterlebt, wie May das Ehegelöbnis leise und fast unter Tränen stammelte.
Susanna hatte ihren Schwager von Anfang an nicht gemocht. Der Wein aus Bordeaux, dem er immer reichlich zusprach, hatte seinen Teint gerötet. Das hinderte aber niemand, nicht einmal ihren Vater, ihn als ausgezeichneten Sportler zu rühmen, der beim Schießen stets ins Ziel traf. Und keiner wäre auch nur auf die Idee gekommen, daß May sich einen anderen Gatten als den Marquis gewünscht hätte, oder ihn etwa gar widerlich finden könnte.
Blaß und mit erloschenem Blick war May nach den Flitterwochen heimgekehrt. Zum erstenmal blieb sie der jüngeren Schwester gegenüber wortkarg.
Damals hatte sich Susanna geschworen, daß sie sich nie im Leben zu einer Ehe mit einem Mann zwingen lassen würde.
Aber als sie jetzt hörte, was hinter der Tür ausgehandelt wurde, erkannte sie, wie schwierig das für sie werden könnte.
Tatsache war, daß Lady Lavenham ihren Mann und ihre Kinder in eiserner Zucht hielt. Im übrigen interessierte sie sich wenig für ihre Töchter, fand sie lästig, als sie klein waren, und linkisch und anstrengend, als sie älter wurden. Als sie seinerzeit nach diesen unerwünschten Mädchen ihrem Mann endlich einen Sohn und Erben schenken konnte, war sie glücklich. Mehr Kinder wollte sie auf keinen Fall haben.
Ihr Sohn Henry war nun in Eton. Er war ein hübscher Junge und sah seinem Vater sehr ähnlich. Wenn er in den Ferien zu Hause war, fuhr seine Mutter häufig mit ihm nach Rotten Row, der Promenade für Spaziergänger, Reiter und Kutschwagen. Das galt als Zeichen besonderer Verwöhnung, mit der sie gelegentlich auch May bedachte, aber niemals Susanna.
Und Susanna kannte auch den Grund. Ihre Mutter fand ihre jüngere Tochter nämlich in keiner Weise anziehend und würde nie zugeben, daß ein so unvollkommenes Wesen zu ihr gehörte. Das ging sogar so weit, daß sie sich für Susannas Existenz schämte und das Kind noch mehr versteckte, als sie es mit May gemacht hatte.
Kinder sollten sich ihrer Ansicht nach so verhalten, daß man sie weder sah noch hörte. Nanny, die Kinderfrau, brachte die Kleinen um fünf Uhr nachmittags nach unten in den Salon, wo sie genau eine halbe Stunde bleiben durften, um von den Gästen ihrer Mutter gehätschelt zu werden und Kuchen zu bekommen. Danach mußten sie s

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