Erkenntnis und Irrtum.Skizzenzur Psychologie der Forschung.VonERNST MACHEmer. Professor an der Universität Wien.Zweite durchgesehene Auflage.^»_(i^^r^^LEIPZIGVerlag von Johann Ambrosius Barth1906.Alle Rechte vorbehalten.Druck von Grimme & Trömel in Leipzig.WILHELM SCHUPPEIN HERZLICHER VEREHRUNG GEWIDMET.Vorwort.Ohne im geringsten Philosoph zu sein oder auch nur heißenzu wollen, hat der Naturforscher ein starkes Bedürfnis, die Vor-gänge zu durchschauen, durch welche er seine Kenntnisse er-wirbt und erweitert. Der nächstliegende Weg hierzu ist, dasWachstum der Erkenntnis im eigenen Gebiet und in den ihmleichter zugänglichen Nachbargebieten aufmerksam zu betrachten,und vor allem die einzelnen den Forscher leitenden Motive zuerspähen. Diese müssen ja ihm, welcher den Problemen sonahe gestanden, die Spannung vor der Lösung und die Ent-lastung nach derselben so oft miterlebt hat, leichter als einemandern sichtbar sein. Das Systematisieren und Scfiematisierenwird ihm, der fast an jeder größeren Problemlösung immernoch Neues erblickt, schwerer, erscheint ihm immer noch ver-früht, und er gern den darinüberläßt es geübteren Philosophen.Der Naturforscher kann zufrieden sein, wenn er die bewußtepsycliiscJie Tätigkeit des Forschers als eine methodisch geklärte,verschärfte und verfeinerte Abart der instinktiven Tätigkeit derTiere und Menschen wiedererkennt, die im Natur- und Kultur-leben täglich geübt wird.Die Arbeit der Schematisierung und ...
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