|0Kaindl, Rairaixnd FriedrichBeitrage zur Vorgeschichtei089IB85K281910c.lROBARTSBeiträgezurVonKalndl.Raimund FriedrichDr,Mit zahlreichen Abbildunflen,- NeolithischeUnterhorodnik und Prädit in der Bukowina.Qräbernekropolen vonneolithischeüForschungea in denneue(Ostgalizien). — Berichte über(Bukowina) und KoszylowceKeramik in SzipenitzAnsiedlungen mit bemalter1900—1907. ZurUkraine in den JahrenRussisch-Polen und dervon Galizien,Arbeiten zur VolkerwissensdiaftPruthin Berliometh am- Hochzeitsfeier bei den RuthenenBukowina.. Dieder Rumänen in derVolkskunde" r—Im Hüzulengau.(Bukowina^,Braunschwelg 1910.Wien undCzernowlfz (Bukowina).Pordlnl Indie Unlp.-Budih. H.Zu beziehen durdiKronen = 6 IHark.Preis 6BeiträgezurJ.VonDr, Raimund Friedrich Kaindl,Mit zahlreichen Abbildungen.Forschungen in den neolithischen Gräbernekropolen von Unterhorodnik und Prädit in Bukowina. —der Neolithische(Bukowina) —Ansiedlungen mit bemalter Keramik in Szipcnitz und Koszyfowce (Ostgalizien). Berichte über neue—Galizien, 1900Arbeiten zur Völkerwissenschaft von Russisch-Polen und der Ukraine in den Jahren -1907. ZurVolkskunde der Rumänen in der Bukowina. Die Hochzeitsfeier bei den Ruthenen in Berhometh am Prutli—(Bukowina). Im Huzulengau.Wien und Braunschweig 1<^10.Zu beziehen durdi die Uniu.-Budih. H. PardinI in Ezernowltz (Bukowina).=Preis b Kronen 6 ITlark./r r.R. F. Kaindt. rrühistorisclies aus der Bukowina yö97Prähistorisches aus der BukowinaForschungen auf ...
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Kaindl, Rairaixnd Friedrich
Beitrage zur Vorgeschichte
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1910
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ROBARTSBeiträge
zur
Von
Kalndl.Raimund FriedrichDr,
Mit zahlreichen Abbildunflen,
- NeolithischeUnterhorodnik und Prädit in der Bukowina.Qräbernekropolen vonneolithischeüForschungea in den
neue(Ostgalizien). — Berichte über(Bukowina) und KoszylowceKeramik in SzipenitzAnsiedlungen mit bemalter
1900—1907. ZurUkraine in den JahrenRussisch-Polen und dervon Galizien,Arbeiten zur Volkerwissensdiaft
Pruthin Berliometh am- Hochzeitsfeier bei den RuthenenBukowina.. Dieder Rumänen in derVolkskunde
" r—Im Hüzulengau.(Bukowina^,
Braunschwelg 1910.Wien und
Czernowlfz (Bukowina).Pordlnl Indie Unlp.-Budih. H.Zu beziehen durdi
Kronen = 6 IHark.Preis 6Beiträge
zur
J.
Von
Dr, Raimund Friedrich Kaindl,
Mit zahlreichen Abbildungen.
Forschungen in den neolithischen Gräbernekropolen von Unterhorodnik und Prädit in Bukowina. —der Neolithische
(Bukowina) —Ansiedlungen mit bemalter Keramik in Szipcnitz und Koszyfowce (Ostgalizien). Berichte über neue
—Galizien, 1900Arbeiten zur Völkerwissenschaft von Russisch-Polen und der Ukraine in den Jahren -1907. Zur
Volkskunde der Rumänen in der Bukowina. Die Hochzeitsfeier bei den Ruthenen in Berhometh am Prutli
—(Bukowina). Im Huzulengau.
Wien und Braunschweig 1<^10.
Zu beziehen durdi die Uniu.-Budih. H. PardinI in Ezernowltz (Bukowina).
=Preis b Kronen 6 ITlark.
/r r.R. F. Kaindt. rrühistorisclies aus der Bukowina yö97
Prähistorisches aus der Bukowina
Forschungen auf dem Gräberfelde von Unterborodnik-Prädit und in der prähistorischen Ansiedlung von Szipenitz
Bergrücken nw. dieAuf dem als Hutweide benutzten benachbarten Rücken von Prädit Grab-
Colnicu, der ungefähr von O nach W sich im hügelreihe. Diese Tumuli liegen an dem Wege,
Dorfe Unterhorodnik (bei Radautz) hinzieht, welcher von der oben erwähnten Bezirksstraße
und auf dem nördUch benachbarten Rücken, auf abzweigend über Neu- und Mittel-Prädit nach
gehörigen Alt-Prädit Die meisten Straße,dem die zum k. u. k. Radautzer Gestüte zieht. liegen nw. der
Wirtschaftshöfe Alt-, Mittel- und nur einige von ihr. Von diesen zahlreichenStallungen und so.
liegen, sind bisher über Hügel- Hügeln war bisher keiner untersucht worden.Neu-Prädit 50
gräber bekannt. Die erste Gruppe derselben, Im September 1902 hat der Berichterstatter
unserer Betrachtung fällt,welche in den Bereich im Auftrage und mit Unterstützung der Anthro-
Tumuli liegt pologischenbesteht aus fünf umfangreichen und Gesellschaft in Wien zwölf Grabhügel
im flachen Felde nördlich der von Radautz in Unterhorodnik geöffnet. Mit den acht schonnoch
führenden Bezirksstraße, unfern der und untersuchten Tumulis sind also imnach Straia 1893 1894
Haltestelle Unterhorodnik der Lokalbahn. Eine ganzen auf diesem Gräbergebiete zwanzig wissen-
schaftlich durchforscht.kleine Strecke südlich von dieser Gruppe beginnt
Von den und untersuchten Gräbern')der Colnicu sanft anzusteigen. Einzelne an seinem 1893 1894
Tumuli sind gewil3 sind zwei als Brandgräber mit sehr schlecht er-Ostende im Dorfe gelegene
Menschenhand bereits zum Opfer gefallen. haltenen, einfachen neolithischen Tongeschirrender
einem, der an dem Dorfwege unfern des und Feuersteinspänen erkannt worden; in einemVon
Peter Prelipceans lag, ist dies durch befand sich ein Brandg'rab im Niveau des ge-Gehöftes
wachsenen Bodens, und cm höherübereinstimmende Aussagen mit Bestimmtheit 50 lag ein
Skelett in zusammengeknickter (liegenderfestgestellt; auch erzählte mir der eben genannte Lage
vor Hocker); Beigaben, die damals dem BrandgrabeGrundwirt, daß er in seinem Garten einer
längeren Reihe von „einen Topf unter zugezählt wurden, -) waren vor allem ein schönerJahren
einem Stein" ausgegraben habe. Weiter gegen g-eschliffener und gebohrter Steinhainmer und
—liegt die erste erhaltene „Mogila" wie eine kleine rechteckige, an den vier Ecken mitW
— Löchern versehene zugeschliffene Steinplatte. Einhier diese Grabhügel allgemein genannt werden
Prelipcean. Tumulus enthielt bloß ein Skelett; ein anderer einim Garten des Juon Einige Hundert
weiter westwärts gelangt man zunächst Steinkistengrab mit Skelett ohne Beigaben; dreiSchritte
zu zwei, sodann zu einer Gruppe von drei Grab- hatten kein bestimmtes Ergebnis zu Tage ge-
September durchforschtenhügeln, die bereits auf der Dorfhutweide liegen fördert. Die im 1902
— Durchinesser beträgt 6 bis 16 m,und schon von Szombathy, Kustos des Hof- Gräber ihr1894 J.
—ihre Höhe etwa 80 cm bis 1-5?« sind, soweitmuseums, ausgegraben wurden. Weiter westwärts
erblickt dieser Hutweide, zumeist zu die Grabungen sichere Ergebnisse zu ständeman auf
größeren Gruppen zusammengeschlossen, etwa brachten, Brandgräber; in sechs derselben fanden
Mengen von verbranntenein Viertelhundert Tumuli, von denen drei sich größere oder kleinere1893
Berichterstatter, Knochen; die meisten anderen waren in ihrervon Szo.MBATHY Und dem einige
andere durchsucht worden sonstigen Beschaffenheit jenen gleich, insbe-von Unbekannten sind.
in ihnen Kohlen, dochSchließlich liegt noch ein Grabhügel, es ist sondere fanden sich auchder
westlichste, auf dem an die Hutweide grenzenden
des Bukowiner Landes-') Szombathy im Jahrbuch
Grunde des Gawril Cyganesku. Ungefähr da, wo
II 11 ff. III 20 ff.museums
am westlichen Abhänge des Colnicu die letzten
-) Ein Durchschnitt des Grabes in Kaindt,, Gesch.
=dieser Grabhügel sich erheben, beginnt auf dem 17.der Bukowina 1 Taf. II Fig.
Jaliihuch der k. k. Zentral-Kommiss'um I igoj.R. F. Kaindi. Prähistorisches der lOOaus Bukowina99
keine deutlich erkennbaren Knochen Wie wir sehen, sindwiesen sie die Funde in allen diesen
auf. Als Beigaben fanden sich in den meisten Gräbern sehr spärlich. In dem größten derselben
— —Reste von schlechtem schwarzen Tongeschirr, es liegt am Gipfel des Colnicu erfolgte eine
meist kleinen Gefäßen, und Feuersteinspäne. Der Erdbewegung von etwa m"; das Fundergebnis50
dieLeichenbrand fand sich nie in den Gefäßen, war eine Handvoll verbrannter Knochen und fünf
diesen kleinübrigens meist für Zweck viel zu kleine Feuersteinspäne. Ein' in einem (irabe am
waren, sondern in der bloßen Erde. Eine Stein- Colnicu abseits den Knochen-vom Zentrum und
ßetzung oder dgl. war nirgends vorhanden. In resten g-efundenes offenes Goldringlein, das aus
keinem der neu durchforschten zwölf Gräber fand einem in der Mitte verdickten und mit kleinen
sich ein geschliffenes Steinwerkzeug, nur ge- Eindrücken versehenen Golddraht besteht, dürfte
schlagene Feuersteinspäne, und zwar durchaus in einer späteren prähistorischen Periode dahin
nur in kleinen Stücken. Die Gefäße und Knochen- gekommen sein. Die Abgrabung des Tumulus
Ang-riff genommen; derreste sind zumeist im Zentrum des Tumulus in wurde vom Rande aus in
Erde gefunden, alsder Höhe des gewachsenen Bodens gefunden Ring wurde in der lockeren
Sämtliche Tumuli dieses Grabfeldes bereits die bei dieser Arbeit gegen das Zentrumworden.
Eindruck großer Armut, eventuell des Tumulus entstehende senkrechte Böschungmachen den
besonders wenn man ihre Beigaben cm betrug. Aus welcher Höhenlage der Ring-hohen Alters, 70
den Funden der nur wenige Meilen entfernten, herabgefallen war, ließ sich nicht feststellen. Erstmit
ebenfalls noch neolithischen Ansiedlung in Szi- etwas weiter gegen die Mitte des Hügels in einer
penitz vergleicht, über welche weiter unten be- Tiefe von 80 cm fanden sich die verbrannten
richtet wird. Knochenreste.
Dasselbe gilt von den achtzehn Tumulls, welche Aus den obigen Mitteilungen ergibt es sich,
daß die meisten Tumuli von Unterhorodnik undan der Straße von Neu-Prädit über Mittel-Prädit
alle in Prädit als Brandgräber der jüngeren Stein-nach Alt-Prädit von dem Berichterstatter ebenfalls
Sechs zeit anzusehen sind. als diese müssenim September 1902 ausgegraben wurden. Jünger
Neu-Prädit nach jedenfalls die drei am Colnicu nachgewiesenenliegen an der Straßenstrecke von
zwischen dem letzt- Skelettgräber sein, wie dies das DoppelgrabMittel-Prädit, zwölf auf jener
Wirtschaftshofe und Alt-Prädit. Die ebenda beweist, wo der Hocker über dem Brand-genannten
——mei.sten ihr Durchmesser betrug bis ib in grabe lag. Es ist wohl als gewiß anzunehmen,4
bereits sehr flach (höchstens 80 cm hoch), daß die beiden anderen Skelettgräber derselbenwaren
der beschriebene Hocker angehören;weil sie seit Jahren, zum Teil mit sehr tief ge- Zeit wie da
Graniczesti in der Bukowina Steinkisten-henden Dampfpflügen, überackert wurden. Diesem nun bei
steinzeitlichen Beigaben g^efundenUmstände ist es zuzuschreiben, daß viele nur sehr gräber mit
wurden,*) darf man wohl auch diese Skelettgräberspärliche Kulturreste ergaben.
sicher- von Unterhorodnik, von denen eines eine Stein-Aber auch hier ist durch die Funde
worden, daß wir es mit Brandgräbern der kiste enthielt, mit ziemlicher Wahrscheinlichkeitgestellt
FaßtSteinzeit zu tun haben. Auch hier wurden noch der Steinzeit zuschreiben. man dtMijüngeren
in keinem der zahlreiclumKnochen, schlechtes schwarzes Ton- Umstand ins Auge, daßverbrannte
Hügel, welche nur ein Brandgrab enthielten, eingeschirr und Feuersteinspäne gefunden. In zwei
geschliffenes Steingerät gefunden wurde, so fühltHügeln fanden sich im Niveau des gewachsenen
man sicli vorsucht, jenen geschliffenen Stein-Bodens deutliche große Kohlenherde, offenbar
ergaben sich hammer und die geschliffene Steinplatte, die demdie Reste der Scheiterhaufen. Sonst
Doppelgrabezerstreute bereits beschriebenen 1893entnommenwie in Unterhorodnik zumeist nur
.sondernwurde seitwärts wurden, nicht dem Brand-, dem jüngerenKohlen.stücke; in einem Grabe
darüber gelegenen Skelettgral) zuzuschreiben; dieauch ein etwa cm tiefes Grübchen bemerkt,50
Steingeräte könnten Iciclit in der gelockertengefüllt mit Kohlen und Asche. Auch in diesen
Stc'inwerkzeug ge-Hügeln i.st kein geschliffenes
fundfu worden. N..ii/ aa>) Mitt. \IIlOI R. F. Kaindl Prähistorisches aus der Bukowina 102
tiefer herabgesunken sein. EineErde Steinaxt ist Eine der interessantesten prähistorischen Fund-
auch in einem Steinkistengrabe mit Skeletten zu stätten in der Bukowina ist unst