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Ambros Rieder
(1771-1855)
„Große Messe in C“
für Chor, Soli und Orchester
(1811)
Herausgegeben von Christian Hummer 2006
Ambros Rieder (1771-1855)
„Große Messe in C“ (1811)
Ambros Rieder wurde am 10.10.1771 in Döbling bei Wien geboren. Neben dem Elementarunterricht durch seinen Vater erhielt er auch Unterricht in Gesang, Violine und Klavier
durch seinen Großvater. Unterricht in Generalbass und Kompositionslehre erhielt er vom Chorleiter in Lichtental, Karl Martinides. Bereits im Alter von 13 Jahren komponierte er
eine Messe. Er wurde Schüler der Domkapellmeister von St. Stephan (Stephansdom in Wien), Leopold Hofmann und Johann Georg Albrechtsberger. und war mit Wolfgang
Amadeus Mozart, Ludwig van Beethoven und Johann Nepomuk Hummel persönlich bekannt und mit Ferdinand Schubert und Simon Sechter (Lehrer Anton Bruckners)
befreundet.
Ambros Rieder arbeitete seit 1797 als Schullehrer in Döbling und von 1802 bis zu seinem Tod als Schullehrer, Organist und Chorleiter in Perchtoldsdorf. Durch die
Franzosenkriege 1805 und 1809, welche den Markt Perchtoldsdorf stark in Mitleidenschaft zogen, verlor er einen großen Teil seines Eigentums. Die schlechten Jahre 1813 bis
1819 ließen die Bauern verarmen. Das bekam der, auf Naturalleistungen angewiesene, Schullehrer zu spüren. Trotzdem entstanden gerade in dieser Zeit viele seiner
Kirchenkompositionen. Aus dieser Zeit stammt auch die „Große Messe in C“, der Titel stammt vom Komponisten selbst. Rieder hat am Ende des Mauskripts angefügt: „Markt
Perchtoldsdorf, den 12. Tage September 1811“. Leider ist in den Chroniken der Pfarre Perchtoldsdorf kein Hinweis auf eine Aufführung zu finden. Das Fertigstellungsdatum lässt
an zwei mögliche Aufführungstermine denken: der Gedenktag der Heiligen Cäcilia am 22. November oder das Hochamt am Christtag zu Weihnachten. Möglicherweise ist die
Messe aber auch als Art „Empfehlungsschreiben“ anzusehen, mit dem sich Rieder die Aufmerksamkeit eines potentiellen Arbeitgebers verschaffen wollte.
Jedenfalls ist das Werk, das sich stilistisch in die „Missae solemnes“ einordnet, überaus aufwändig gestaltet. Zum vierstimmigen Chor und den vier Solisten tritt als Begleitung
ein symphonisches Orchester: Trompeten, Pauken, Flöten, Oboen, Hörner, Fagotte und Streicher verleihen der Messe einen überaus prächtigen Charakter.
Auch von der kompositorischen Anlage her ist das Werk geprägt von der sonatenhaften Kompositionstechnik jener Zeit: Ganz deutlich wird dies in den Sätzen des Kyrie, des
Benedictus und des Agnus Dei. Die Messe beginnt in feierlichem Adagio und signalisiert die Feierlichkeit der nun beginnenden Messhandlung, um sich dann in ein beschwingtes
Allegro zu wenden. Im Gloria, das in verschiedene Sätze aufgeteilt ist, zeigt der Komponist auch seine Fähigkeiten im Kontrapunkt. Das „Amen“ ist eine ausgedehnte Chorfuge.
Bemerkenswert ist auch das trotz seiner Länge durchgehend solistisch besetzte „Benedictus“. Hier findet sich darüber hinaus noch die Besonderheit einer Solo-Violine, ein
Stilmittel, dem sich auch Beethoven im „Benedictus“ seiner „Missa solemnis“ op. 123 von 1823 bedient. Ein fast berauschter Lobgesang im „Dona nobis“ des „Agnus Dei“
beschließ das Werk.
Zur Edition dieser Ausgabe
Rieders „Große Messe in C“ wurde 2005 in der Musiksammlung der Österreichischen Nationalbibliothek entdeckt und anschließend dem heutigen Notationsstandard angepasst.
Die Reihenfolge der Instrumente in der Partitur wurde beibehalten, alle Hinzufügungen durch den Herausgeber als solche gekennzeichnet. Ebenso wurden die kurzen und
langen Vorschläge genauso wiedergegeben, wie Rieder sie notiert hat. Der Komponist unterscheidet über den verschiedenen Stimmen nicht genau zwischen Punkten und
Strichen; es ist aber wohl in allen Fällen an einen „abgesetzten“ Vortrag eher zu denken als an ein modernes Staccato (dort wo ein Staccato gewünscht ist, wird es mit „stacc.“
oder „staccato“ explizit vorgeschrieben). Rieder verwendet bei den Dynamiken neben den bis heute überwiegend gebräuchlichen Zeichen auch das rf (gelegentlich: rfz) und das
pf. Diese beide bedeuten „rinforzando“ (wieder stärker werdend oder mit anfangs
leicht anschwellender Betonung) und „poco forte“ (etwas laut).
Christian Hummer, 2006
Abb. 1: Rieder, Ambros: Große Messe in C (1811), erste Seite der autographen Partitur (Beginn des Kyrie): Wien, Österreichische Nationalbibliothek
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1. Kyrie
2 34 56 78 910 1112 13
Adagio maestoso
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