189
pages
German, Middle High (ca.1050-1500)
Ebooks
2022
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Publié par
Date de parution
13 décembre 2022
Nombre de lectures
1
EAN13
9781631428036
Langue
German, Middle High (ca.1050-1500)
Publié par
Date de parution
13 décembre 2022
Nombre de lectures
1
EAN13
9781631428036
Langue
German, Middle High (ca.1050-1500)
Sechsling and the City
MISHA BELL
ÜBERSETZT VON GRIT SCHELLENBERG
♠ MOZAIKA PUBLICATIONS ♠
Inhalt
Kapitel 1
Kapitel 2
Kapitel 3
Kapitel 4
Kapitel 5
Kapitel 6
Kapitel 7
Kapitel 8
Kapitel 9
Kapitel 10
Kapitel 11
Kapitel 12
Kapitel 13
Kapitel 14
Kapitel 15
Kapitel 16
Kapitel 17
Kapitel 18
Kapitel 19
Kapitel 20
Kapitel 21
Kapitel 22
Kapitel 23
Kapitel 24
Kapitel 25
Kapitel 26
Kapitel 27
Kapitel 28
Kapitel 29
Kapitel 30
Kapitel 31
Kapitel 32
Kapitel 33
Kapitel 34
Kapitel 35
Kapitel 36
Kapitel 37
Kapitel 38
Kapitel 39
Kapitel 40
Epilog
Über den Autor
Das ist ein fiktives Werk. Namen, Charaktere, Orte und Vorfälle sind entweder das Ergebnis der Fantasie des Autors oder werden fiktiv verwendet, und jede Ähnlichkeit mit tatsächlichen Personen, lebenden oder toten, Geschäftseinrichtungen, Veranstaltungen oder Orten ist rein zufällig.
Copyright © 2023 Misha Bell
www.mishabell.com
Alle Rechte vorbehalten.
Mit Ausnahme der Verwendung in einer Rezension darf kein Teil dieses Buches ohne Genehmigung in gedruckter oder elektronischer Form reproduziert, gescannt oder verteilt werden.
Veröffentlicht von Mozaika Publications, einem Impressum von Mozaika LLC.
www.mozaikallc.com
Aus dem Amerikanischen von Grit Schellenberg
Lektorat: Fehler-Haft.de
Umschlag von Najla Qamber Designs
www.qamberdesignsmedia.com
e-ISBN: 978-1-63142-803-6
ISBN drucken: 978-1-63142-802-9
Kapitel Eins
»Ich möchte an der Strumpfhose des Russen schnuppern.« Ich stelle meinen Mimosa wild entschlossen auf dem Tisch ab. »Helft ihr mir jetzt, einzubrechen?«
Die verwirrten Gesichter meiner Schwestern sind die Demütigung fast wert. »Fast« ist das entscheidende Wort. Die drei werden sich köstlich auf meine Kosten amüsieren.
»Du meinst den Balletttänzer, in den du verknallt bist?«, fragt Blue, eine meiner fünf Wurfschwestern. Ihre grünen Augen, die gleichen, die ich jeden Tag im Spiegel sehe, funkeln, als sie hinzufügt: »Er ist übrigens kein Spion. Ich habe ihn überprüft. Und er ist auch kein Russe, was das betrifft. Er wurde in Lettland geboren.«
Natürlich. Blue ist die Spionin in der Familie, also nimmt sie an, dass jeder Ausländer Teil der Geheimdienstgemeinschaft ist.
»Ich habe dich nicht gebeten, ihm nachzuschnüffeln, aber ja, ich rede von dem Balletttänzer«, sage ich. »Warum sollte ein Mann sonst Strumpfhosen tragen?«
Den Teil über seinen Geburtsort ignoriere ich. Laut seiner Online-Biografie ist er in Moskau aufgewachsen. Noch wichtiger ist, dass Der Russe in Sex and the City vorkommt, während Der Lette das nicht tut.
Blue zuckt mit den Schultern. »Weil er ein Hipster ist? Um seine Beine in den kalten lettischen Wintern warm zu halten? Weil sein Lieblingsbär den Anblick haariger Beine nicht mag?«
Gia, meine ältere Schwester, die selbst eine Wurfschwester hat, winkt mit einer blassen Hand, um Blue zum Schweigen zu bringen. Sie stützt sich auf ihre Unterarme und schaut mich aufmerksam an. »Was hat dein seltsamer Fetisch für Männerunterwäsche mit uns zu tun?«
Mein linkes Auge zuckt. »Ich habe keinen Fetisch.«
Gias Grinsen ist verschlagen, wie immer. »Hey, ich mache kein Fetisch-Shaming.«
Ich widerstehe dem Drang, weiter darauf einzugehen, denn das würde sie nur ermutigen. Stattdessen tröste ich mich mit der Annahme, dass Gia von meiner Bitte überfordert ist. Als ältere Schwester und Magierin ist sie es gewohnt, diejenige zu sein, die mystifiziert, also muss die Umkehrung schmerzen.
Honey, eine weitere meiner Wurfschwestern, holt einen Flachmann aus der Innentasche ihrer Lederjacke und gießt noch etwas Champagner in ihren Mimosa. Wie Blue hat sie mein Gesicht, wenn auch eine schmalere Version davon. Ich bin bei weitem die Kurvigste der Sechslinge. »Könnt ihr alle mal die Klappe halten und Lemon erklären lassen, was sie will?«, schnauzt sie meine Schwestern an.
Ich nicke der stachligsten meiner Schwestern dankbar zu. »Um mein Ziel zu erreichen …«
»Und mit Ziel meint sie diese duftenden Strumpfhosen.« Gia sieht so glücklich aus, dass ich fast erwarte, dass sie ein tollwütiges Kaninchen aus dem Hut zieht – und dabei trägt sie nicht einmal einen Hut.
Ich atme frustriert aus. »Ja. Um an die Strumpfhose zu kommen, würde ich mich gerne während einer Ballettaufführung in seine Garderobe schleichen.« Ich schaue jede Schwester abwechselnd an. »Ihr drei habt die Fähigkeiten, die ich brauche, um nicht dafür in den Abendnachrichten zu landen.«
Eigentlich hat Blue allein wahrscheinlich alle Fähigkeiten, die ich brauche, aber ich wollte schon lange einen Brunch im Stil von Sex and the City haben und brauchte deshalb drei Komplizen. Schade, dass meine Schwestern nichts mit Samantha, Charlotte und Miranda gemein haben. Blue ist eher James Bond, Honey Lisbeth Salander aus Verblendung und Gia G. O. B. aus Arrested Development – nur, dass Gia auch wie Morticia Addams aussieht, wenn diese Figur sich in einen Vampir verwandeln würde.
Blue schiebt ihr Glas zu Honey, die ihr etwas Sekt aus dem Flachmann einschenkt. »Ich denke, ich spreche für uns alle drei, wenn ich frage: Warum?«
Ich betrachte unsere Umgebung.
Gut. Wir sind die Einzigen, die hier draußen bei Brunchicka sitzen, also kann ich frei sprechen … oder so frei, wie es angesichts des Minenfelds, das dieses Thema ist, möglich ist. »Wie ihr wisst«, beginne ich, »bin ich ein wenig besessen, was den Russen betrifft.«
Gia schnaubt. »Klar, wenn du damit meinst, dass du kurz davor bist, etwas à la Eine verhängnisvolle Affäre mit einem Typen in Strumpfhosen abzuziehen.«
Ich rolle mit den Augen, ein Standardverhalten der Familie Hyman im Umgang mit Gia. »Nur einige von euch«, ich schaue Honey an, »wissen das, aber die meisten meiner Begegnungen mit Männern, die ich hatte, endeten, sobald ich sie roch.«
Ich rechne fest mit abfälligen Bemerkungen wie: »Hast du versucht, an ihren Hintern zu schnüffeln? Das funktioniert bei Hunden, die einen so scharfen Geruchssinn haben wie du.« Aber der Spott bleibt aus. Meine drei Schwestern sehen mich einfach nur mitleidig an – was vielleicht sogar schlimmer ist –, und dabei kennen sie nicht einmal das ganze Ausmaß meines Problems. Der Hauptgrund dafür, dass ich darauf bestanden habe, dass wir draußen sitzen, ist, dass die Gerüche in Innenräumen konzentrierter sind, oft in einem für mich unerträglichen Ausmaß, und das mit meinen speziellen Nasenfiltern, die meine Geruchsempfindlichkeit dämpfen. Die Liste der Gerüche, die mich verrückt machen, ist länger als Gias Liste der zu vermeidenden Keime. Ich hasse sogar den Geruch von Zitrone – was wohl eine Art Selbsthass ist, weil ich ja Lemon heiße und so. Das Gute daran ist, dass ich, wenn es jemals ein Feuer gibt, es immer erschnüffeln und überleben werde. Wer weiß, vielleicht werde ich sogar der erste Mensch sein, der Kohlenmonoxid aufspüren kann – ein angeblich geruchloses Gas, bei dem sogar Hunde chancenlos sind.
Ich räuspere mich und nehme meinen Mimosa in die Hand. Der Orangenduft ist für mich glücklicherweise nicht so unerträglich wie der von Zitrone, der in Reinigungsprodukten übermäßig verwendet wird. »Lange Rede, kurzer Sinn: Ich mag es nicht, besessen zu sein«, sage ich. »Ich will diesen Kerl aus meinem Kopf bekommen, damit ich mich auf realistischere Dinge konzentrieren kann.«
Wie auf meinen Ex, der eine Keimphobie hat, die Gias in den Schatten stellt. Als wir zusammen waren, duschte er so oft, dass er nie Körpergeruch hatte, sondern nur extrem trockene Haut. Um ihn zu tolerieren, musste ich ihn nur davon überzeugen, ausschließlich unparfümierte Produkte zu verwenden. Schade, dass sein Mangel an Geruch unsere fehlende Chemie nicht verbessert hat. Vielleicht finde ich ja einen anderen Keimphobiker, der besser zu mir passt. Ich schweige aber über diesen Plan, um Gia nicht zu beleidigen. Sie beweist herkulische Zurückhaltung, indem sie sich gerade nicht über mich lustig macht.
Honey spielt mit einem Ohrstecker, einem ihrer Millionen Piercings. »Wenn ich es richtig verstehe, möchtest du eine Art Exorzismus durchführen. An seiner Strumpfhose schnüffeln, dich ekeln und damit die Besessenheit beenden?«
Ich nicke mit dem Kopf. »Genau.«
»Wenn das so ist, bin ich dabei«, sagt sie.
»Ich auch, aber unter einer Bedingung«, sagt Blue mit einem Grinsen. »Der Codename dieser Operation ist Big Sniff.«
Verdammtes Stinktier. Wie lange dauert es, bis sie merken, dass es ein schönes Akronym ist – BS für Bullshit?
Honey grinst. »Dem stimme ich zu, aber lass es uns auf BS abkürzen.«
Okay, es hat also eine Millisekunde lang gedauert.
»Hmm.« Gia streicht über ihren inexistenten Spitzbart. »Wenn du meine Hilfe bei der Operation BS brauchst, habe ich auch eine Bedingung.«
In meinem Magen rumort etwas, was nicht von meinem Verlangen nach French Toast herrührt … oder zumindest nicht nur. Alle Hyman-Schwestern tauschen in gewissem Maße Gefallen aus, aber Gia könnte dem Paten wahrscheinlich noch einiges darüber beibringen.
Ich reibe mir den Nacken. »Was ist deine Forderung?«
»Forderung? Eher eine vernünftige Bitte.« Gias engelsgleiche Miene täuscht niemanden – es sei denn, es handelt sich um einen gefallenen Engel. »Lemon, du weißt, womit jeder von uns seinen Lebensunterhalt verdient, also will ich nur, dass du uns sagst, was du machst.«
»Du bist ein Genie«, sagt Blue mit überlauter Stimme zu Gia. »Ich frage mich das schon eine Weile und wollte schon ernsthaft nachforschen.«
»Was für eine tolle Verwendung von Steuergeldern das gewesen wäre«, murmele ich vor mich hin. »Deine eigene Familie ausspionieren.«
Honey rutscht an die Kante ihres Stuhls. »Tut mir leid, Lemon. Ich war auch schon neugierig. Spuck’s aus.«
Ich überlege, ob ein Coming-out ihre Hilfe wert ist. Vielleicht. Vielleicht auch nicht. Die Wahrheit ist, dass ich mich schon lange jemandem gegenüber öffnen wollte, und diese drei sind eine gute Zielg